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FACETTENGELENKSZYSTE

Was ist unter einer Facettengelenkszyste zu verstehen? Wie entsteht sie? Was kann man dagegen tun?

Facettengelenkszyste im MRT

Was ist eine Facettengelenkszyste?Wie entsteht eine Facettengelenkszyste?

Unsere Wirbelkörper werden auf der Vorderseite (bauchwärts) durch eine Bandscheibe und auf der Rückseite durch zwei paarige sogenannte Facettengelenke verbunden.

Die Bandscheibe trägt die Hauptlast. Die Gelenke gleiten dachziegelartig übereinander und erlauben den Wirbeln, sich seitlich und nach vorne zu bewegen, wobei sie zugleich den Umfang der Bewegungen begrenzen.

Beispielsweise erlauben sie keine Bewegungen um 360°. Das wäre schädlich für die Nerven, welche genau durch die Öffnungen (sogenannte Neuroforamina) zwischen den Facetten passen und den Nervenkanal schräg verlassen.

Die Facettengelenke sind wie die meisten anderen Gelenke aufgebaut. Die Knorpelschichten sind durch eine Flüssigkeit, eine Art Schmieröl, getrennt: die Synovia. Um zu verhindern, dass diese Flüssigkeit aus dem Gelenk abfließt, befindet sie sich in einer das Gelenk umgebenden Kapsel.

Diese Kapsel ist elastisch, denn das Gelenk muss sich bewegen können. Wenn sich das Gelenk jedoch zu stark bewegt (zB durch Verschleiß oder nach einem Trauma), wölbt sich die Kapsel vor. Die Gelenkflüssigkeit bleibt dann nicht mehr zwischen den Facetten, sondern bläht die Kapsel wie einen kleinen Ballon auf. Eine Facettengelenkszyste (oder Synovialzyste) entsteht.

Welche Beschwerden sind typisch für eine Fecettengelenkszyste?

Wenn sich dieser Ballon, also die Facettengelenkszyste, in Richtung eines Nervs ausdehnt, gerät der Nerv unter Druck. Es fühlt sich an, als ob ein Bandscheibenvorfall auf den Nerv drückt und die Beschwerden können in das Bein oder den Fuß ausstrahlen.

Was kann ich gegen eine Facettengelenkszyste tun?

Ein wichtiger Unterschied zu einem Bandscheibenvorfall ist jedoch, dass der Vorfall austrocknen kann, wodurch die Beschwerden abnehmen. Eine Zyste hingegen wird vom Gelenk aus weiter mit Flüssigkeit gefüllt und vergrößert sich in der Regel sogar mit der Zeit.

Die meisten Zysten müssen daher mikrochirurgisch entfernt werden, sobald sie zu viel Druck auf einen Nerv ausüben.

Facettengelenkszyste

Hierbei ist zu unterscheiden, ob eine Überbewegung im Gelenk, also eine Instabilität vorliegt. Die Facettengelenke können, ja sollen sogar gegeneinander beweglich sein, aber nicht zuviel. Ursächlich für das Übermaß an Bewegung kann eine Abnutzung der Bandscheiben sein, was oft zu einer Verschiebung der Facettengelenk führt. Hierdurch kann es zur Einklemmung von Nerven kommen. Liegt lediglich eine Zyste ohne Instabilität der Facettengelenke vor, reicht es aus, die Zyste operativ zu entfernen. Liegt eine Instabilität vor, ist eine Stabilisierung erforderlich: eine Spondylodese.

Wirbelsäulenspezialisten Simons Alkati Ehl

Unser interdisziplinäres Team ist auf die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Stenosen und Instabilitäten des Rückens spezialisiert.

Häufig gestellte Fragen zur Facettengelenkszyste (FAQs)

  • Wie wird man einen Bandscheibenvorfall wieder los?
    Meistens mit Geduld, konservative Methoden können unterstützen. Wenn es zu lange dauert, zu schmerzhaft ist oder wenn Nervenschäden auftreten, kann eine Bandscheibenoperation erforderlich sein.
  • Was sollte man nicht tun, wenn man einen Bandscheibenvorfall hat?
    Wenn ein Bandscheibenvorfall vorliegt, kann man alles tun, was den Schmerz nicht verschlimmert. Vermeiden Sie Bewegungen und Belastungen, die den Schmerz verstärken.
  • Kann ein Bandscheibenvorfall gefährlich sein?
    Fast nie. In seltenen Fällen kann der Vorfall jedoch so groß sein, dass er Nerven oder das Rückenmark stark komprimiert und damit Schäden verursacht. Insbesondere bei Blasen- oder Mastdarmstörungen sollten Sie nicht warten, sondern sofort einen Spezialisten kontaktieren.
  • Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
    Um einen Bandscheibenvorfall mit Sicherheit zu diagnostizieren, ist ein MRT notwendig. In einigen Fällen, wie bei Patienten mit einem Herzschrittmacher, kann ein MRT ungeeignet oder gefährlich sein. Wenn dies nicht möglich ist, kann ein CT-Scan eine Alternative darstellen. Ein Röntgenbild reicht hingegen nicht aus, um einen Vorfall zu diagnostizieren.
  • Ist bei Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls stets eine Operation erforderlich?
    Nein, eine Operation ist meistens nicht notwendig. Der Körper versucht, das ausgetretene Bandscheibengewebe selbst "aufzulösen und auszutrocknen. Eine Operation sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn dies nicht ausreicht oder wenn die Symptome zu schwerwiegend werden.
  • Wie lange dauert es, bis ein Bandscheibenvorfall wieder weggeht?
    Dies variiert je nach Schwere des Vorfalls und der gewählten Behandlung, kann aber von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen.
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